Die Sonnenfinsternis vom 11. August 1999

Wolfgang Volk, Berlin

Anregungen und Kritik senden Sie bitte per E-Mail an wolfgang.volk@berlin.de.
 

Technische Informationen

Die Fotografien der teilweise und der völlig verfinsterten Sonne wurden auf dem Feuerkogel im Höllengebirge (Österreich) in etwa 1620 m Höhe über dem Meeresspiegel aufgenommen. Die aus einer Landkarte im Maßstab 1:40 000 abgegriffenen geographischen Koordinaten für den Beobachtungsort lauten 47° 49,0' nördliche Breite und 13° 43,2' östliche Länge.

Für den Feuerkogel wurde von Herrn Karl Silber (Eisner-Sternwarte, Gmunden Kalvarienberg) folgender Finsternisverlauf publiziert (alle Angaben in mitteleuropäischer Sommerzeit [MESZ]):
     1. Kontakt     11:19:31
     2. Kontakt     12:40:58
     Maximum     12:42:07
     3. Kontakt     12:43:17
     4. Kontakt     14:05:17

Das Wetter war durch starke Bewölkung geprägt, die aber gelegentlich den Blick auf die Sonne freigab. Bei genauerem Hinsehen können auf einigen Bildern wolkenartige Strukturen erkannt werden.

Die Aufnahmen wurden mit einer Canon A1 Kleinbild-Spiegelreflexkamera und einem Spiegel-Teleobjektiv des Typs MC MTO - 11 CA (russisches Fabrikat) mit einer Brennweite von 1000 mm und einer festen Blendenöffnung mit der Blendenzahl 10 erhalten. Als Filmmaterial wurde ein Farbnegativfilm Fujicolor SuperHG mit einer Empfindlichkeit von 1600 ASA / 33° DIN eingesetzt.

Die Belichtungszeiten für die Bilder, die während der partiellen Bedeckung der Sonne durch den Mond aufgenommen wurden, belaufen sich auf 1/1000 sec und 1/500 sec, wobei hier die Helligkeit durch einen selbst erstellten Sonnenfilter aus BAADER AstroSolar™ Sonnenfilter-Folie auf 0.001% reduziert wurde. Die Aufnahme mit dem Diamantring wurden 1/1000 sec lang belichtet. Die anderen Belichtungszeiten sind definitiv nicht bekannt (siehe auch Persönliche Anmerkungen). Die Zeiten in MESZ, zu denen die Aufnahmen gemacht wurden, sowie der Speicherbedarf der Bilder in Originalgröße sind bei den einzelnen verkleinerten Kopien der Bilder weiter unten angegeben.

Die Fotografien von der Sonnenfinsternis werden ergänzt durch eine Aufnahme vom Traunsee in Oberösterreich, in welche die Zentrallinie (nach bestem Wissen und Gewissen) eingetragen ist. Die Daten über deren Verlauf wurden einer mittlerweile nicht mehr verfügbaren Internet-Seite entnommen.

Persönliche Anmerkungen

Der genaue Verlauf der Totalitätszone der Sonnenfinsternis war bereits hinlänglich lange bekannt (vgl. auch NASA Eclipse Bulletin for the 1999 August 11 total solar eclipse [NASA RP 1398]). Da das Erleben dieses Ereignisses wegen der etwas weiteren Anreise auch mit ein paar Tagen Urlaub in nicht so dicht besiedelter Umgebung verbunden sein sollte, fiel die Wahl des Beobachtungsorts auf den Gasthof Edelweiß auf dem Feuerkogel (s. o.) noch im Jahr 1998. Diese frühzeitige Buchung barg zwar das Risiko, ggf. bei zu erwartendem schlechten Wetter nicht hinreichend flexibel reagieren zu können, gestaltete sich aber, da die allgemeine Sofi-Hysterie zu diesem Zeitpunkt noch nicht ausgebrochen war, völlig streßfrei.

Weder die Prognosen noch das Wetter selbst ließen am Vormittag des 11. August 1999 Euphorie aufkommen. Da aber auch nicht erkennbar war, daß das Wetter im Tal besser sein könnte als in 1600 m Höhe, blieb nur, auf dem Berg auszuharren.

Bereits während der partiellen Phase zeigte sich die Sonne mehrmals. Vorgesehen hatte ich, unmittelbar kurz vor der totalen Verfinsterung eine Aufnahme und während der Totalität eine Serie mit verschiedenen abgestuften Belichtungszeiten zu machen. Mit dem Näherrücken des zweiten Kontakts machte sich bei mir eine schon lange nicht mehr gekannte Nervosität bemerkbar. Als es dann soweit war, konnte von einem organisierten Vorgehen auch nicht mehr die Rede sein - zum einen mußte befürchtet werden, daß die Sicht jeden Augenblick unterbrochen werden könnte (so war auch die Mitte der totalen Phase der Sonnenfinsternis nicht beobachtbar) zum anderen war wegen der Dunkelheit nicht mehr viel zu sehen. So blieb weder die Möglichkeit, die Belichtungszeiten kontrolliert einzustellen, noch diese abzulesen und zu notieren.

Es sollte noch erwähnt werden, daß mit dem Beginn der totalen Phase über die Lautsprecher des Gasthofs die heimliche Nationalhymne der Österreicher "An der schönen blauen Donau" einsetzte ... .

Da die Beobachtungsbedingungen im gesamten deutschen Sprachraum ausgesprochen schlecht waren - in der Abgeschiedenheit des Feuerkogels war nur diese pauschale Aussage wahrzunehmen -, sollen die erhaltenen Bilder nicht unter Ausschluß der Öffentlichkeit verbleiben. Mögen sie die Betrachter erfreuen.

Bilder

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partiell 11:26
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Diamantring
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total 12:41
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total 12:41,5
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total 12:43
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partiell 13:22
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partiell 13:37
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Zentrallinie
Traunsee  -  121KB

Briefmarke

Von der ungarischen Post wurde eine Briefmarke verausgabt, die dem Ereignis der Sonnenfinsternis gewidmet ist. Die Totalitätszone ist mit metall'ner Folie unterlegt. Im 5-Minuten-Raster sind der ellipsenförmige Schatten, die maximale Dauer der Bedeckung und die Sonnenhöhe in ganzen Grad angegeben. Ferner sind auch die Linien eingezeichnet, an denen die Totalität 2 Minuten, 1,5 Minuten bzw. 1 Minuten zu beobachten ist.

Briefmarke der ungarischen Post

Erstellt von Wolfgang Volk im August 1999
Redaktionell überarbeitet am 3. September 1999 und um die Bilder der partiellen Bedeckung ergänzt am 7. September 1999
Kleine formale Korrekturen durchgeführt am 27. April, 11. November 2001, 12. Juni 2002, 17. Januar und 10. Oktober 2003
Um den Abschnitt mit der Briefmarke ergänzt am 6. April 2007